Warum Wollen Demenzkranke Nicht Duschen
Warum Wollen Demenzkranke Nicht Duschen – Körperpflege Körperpflege Menschen mit Demenz fällt mitunter die Körperpflege zunehmend schwerer. Die Handhabung von Zahnbürste, Kamm und anderen Gegenständen wird mühsamer oder verlernt. Die Körperhygiene wird zum Teil vergessen oder als nicht wichtig oder notwendig empfunden.

  • Das Gefühl für den eigenen Körper nimmt ab.
  • Überlegen Sie sich daher eine Routine und halten Sie sie so lange wie möglich ein.
  • Welche Schritte sind Teil ihrer Körperpflege, in welcher Reihenfolge, wie oft? Schreiben Sie sich eine Liste und hängen Sie sie gut sichtbar in Ihr Badezimmer, um nichts zu vergessen.

Auch das Aus- und Anziehen von Kleidungsstücken kann durch die Demenz beeinträchtigt werden. Die Demenz lässt mitunter vergessen, welchen Zweck ein Kleidungsstück erfüllen soll: Kommt Unterwäsche über oder unter die Kleidung? In welchem Wetter ist ein dicker Wintermantel angemessen? Wenn möglich, sortieren Sie die Kleidung in Ihrem Kasten nach Jahreszeit/Wetterlage, oder schreiben Sie sich eine Liste mit Kleidungsstücken, die zusammenfassen, und hänge Sie diese gut sichtbar auf.

  1. Der Gang zur Toilette kann durch die Demenz ebenfalls zu einer Herausforderung werden.
  2. Einige Betroffene verlieren das Gespür dafür, wann sie die Toilette aufsuchen sollten, oder empfinden den Toilettengang mit all seinen Schritten (Hose herunterlassen, Toilettendeckel öffnen, Spültaste drücken, etc.) als zu kompliziert.

Achten Sie daher insbesondere auf Kleidung, die leicht auszuziehen ist. Hosen und Röcke mit Gummibund sind besonders geeignet. Wenn nötig, beschildern Sie den Weg zur Toilette. Es könnte auch eine Möglichkeit sein, sich einen Toilettenstuhl ins Zimmer zu stellen, da dieser den Weg verkürzt.

  • Auch Inkontinenzprodukte können helfen.
  • Wenn Sie pflegende*r Angehörige*r einer Person mit Demenz sind: Helfen Sie der Person mit Demenz, sich so lange es geht selbst zu pflegen.
  • Das fördert nicht nur das Gehirn, sondern erhält auch die Würde und Autonomie der Person.
  • Erinnern Sie Ihre*n Angehörige*n an die Schritte, die noch zu tun sind (z.B.

Zähne putzen) und unterstützen Sie, nehmen Sie der Person aber nichts ab, das sie/er noch selbst tun kann. Um dem Menschen mit Demenz wieder ein Gefühl für den eigenen Körper zu geben, können Sie sie/ihn massieren oder Eincremen, wenn sie/er dies möchte.

Erinnern Sie die Person zudem in regelmäßigen Abständen, auf die Toilette zu gehen. Wenn Sie die Pflege übernehmen, binden Sie die Person soweit es geht in die Aufgaben mit ein. Halten Sie sich in Erinnerung, dass auch die Person mit Demenz, auch wenn sie auf Ihre Unterstützung angewiesen ist, ein Recht auf Intimsphäre hat, das respektiert werden muss.

Es kann insbesondere am Anfang sehr viel Fingerspitzengefühl erfordern, einer anderen Person bei deren Körperpflege so nah zu kommen, ihre intimen Körperzonen zu sehen und zu reinigen. Freilich kann es auch für die gepflegte Person unangenehm sein. Wichtig ist es, diese Gefühle zuzulassen, eventuell darüber zu reden und sich Zeit zu geben.

Trauen Sie sich, zuzugeben, wenn Ihnen etwas unangenehm ist, und fragen Sie auch die Person, die Sie pflegen, welche Gefühle sie/er empfindet. Lernen Sie gemeinsam, miteinander umzugehen, und schaffen Sie Vertrauen. Das, wenn möglich gemeinsame, Reflektieren über die Pflegehandlungen ist wichtig und richtig – und nimmt an Bedeutung zu, je höher die Abhängigkeit der gepflegten Person ist.

Trauen Sie Sich, die Pflegehandlungen zu hinterfragen! Eine gute Pflegebeziehung zeichnet sich durch Respekt und Wertschätzung aus. Bei der Pflege zu Hause sollte genau überlegt werden, ob die ohnehin große familiäre Nähe und das Verwandtschaftsverhältnis dem nicht entgegenstehen.

Was mache ich wenn ein Demenzkranker nicht duschen will?

Körperhygiene aufrechterhalten – Manche Menschen mit Demenz verweigern irgendwann die Körperpflege und das regelmäßige Wechseln der Kleidung.Wenn die Betroffenen Duschen und Baden ablehnen, hilft manchmal eine Art „Rezept” vom Arzt ausstellen zu lassen, auf dem die Körperpflege des ganzen Körpers einmal wöchentlich „verschrieben” wird.

Es kommt aber auch vor, dass die Körperpflege aus Schamgefühl abgelehnt wird, weil sie sich nicht ohne Kleidung vor anderen Personen zeigen möchten. Hier kann es helfen, wenn Sie die oder den Betroffenen mit Unterwäsche duschen oder baden lassen.Einige Menschen mit Demenz beharren darauf, immer dieselben Kleidungsstücke zu tragen.

Sie nehmen diese als frisch und sauber wahr, obwohl sie schon voller Flecken und unguter Gerüche sind. In diesem Fall kann man sich manchmal nur damit behelfen, dass man Verschmutztes, insbesondere die Lieblingskleiderstücke, umgehend nach dem abendlichen oder morgendlichen Umkleiden sofort in der Waschmaschine wäscht und zum Trocknen aufhängt, damit sie beim nächsten Umkleiden wieder zur Verfügung stehen.

Was macht Demenzkranke glücklich?

Was Menschen mit Demenz glücklich macht – digiDEM Bayern Japanische Forscher*innen haben die Alltagswünsche von Menschen mit Demenz erforscht. Kennen pflegende Angehörige oder auch Pflegefachkräfte deren emotionale Bedürfnisse, können diese in der Pflegeplanung einbezogen werden.

  1. Damit auch die individuellen Alltagswünsche älterer Menschen mit Demenz berücksichtigt werden können, haben Forscher*innen in der Präfektur Aichi in Zentraljapan vertiefende Interviews mit Menschen mit leichter bis mittelschwerer Demenz geführt.
  2. Alle Befragten lebten bei ihren Familien und besuchten die Demenzambulanz.

Das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz gründet sich in erster Linie in dem Wunsch, mit der Familie und Freunden zusammen zu sein, miteinander zu reden und gemeinsam etwas zu unternehmen. „Dies wurde als wichtigstes Bedürfnis genannt, da das Fehlen der Anwesenheit und der Gesellschaft von Familienmitgliedern zu Depressionen unter den Teilnehmenden führte”, schreiben die Autor*innen. Foto: Shutterstock Den Tagesablauf beibehalten und aktiv bleiben Nicht nur das Zusammenleben mit der Familie hat für Menschen mit Demenz eine große Bedeutung – unabhängig vom Schweregrad der Demenz. Was sie ebenso glücklich macht, ist, über ihren Tagesablauf und ihre individuellen Aktivitäten selbst zu entscheiden.

  1. Also zum Beispiel einkaufen zu gehen oder ein Baseballspiel zu besuchen.
  2. Sich außerdem regelmäßig mit etwas Angenehmen wie etwa Gartenarbeit zu beschäftigen oder einen Spaziergang zu unternehmen, trägt genauso zum emotionalen Glück bei wie der Wunsch, die Gegenwart zu genießen.
  3. So sagte eine 87-jährige weibliche Befragte: „Ich bin jetzt beschäftigt und glücklich, weil ich zwei Katzen habe.” Eigenständigkeit bewahren Trotz Demenz möchten die Befragten ihren Alltag so gestalten, wie sie es vor der Demenzdiagnose taten.

„Viele der Teilnehmenden waren gegen jede Veränderung in ihrem Lebensumfeld”, heißt es in der Studie weiter. Auch die Eigenständigkeit beizubehalten wurde als ein weiterer Wunsch formuliert. In ihrer Studie kommt das japanische Forscherteam zu dem Schluss: Die Wünsche von Menschen mit Demenz betreffen hauptsächlich emotionale Aspekte ihres täglichen Lebens.

Was verschlimmert Demenz?

Nehmen Sie Einfluss und bleiben Sie gesund – Achten Sie deshalb besonders auf Gefäßerkrankungen, aber auch auf Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen und erhöhte Cholesterinwerte. Vermeiden Sie außerdem Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und Übergewicht.

  1. Auch Menschen mit Depressionen, Schlafmangel und wenig Bildung haben ein erhöhtes Alzheimer-Risiko.
  2. Schwere Kopfverletzungen, zum Beispiel wiederholte Gehirnerschütterungen, können das Risiko ebenfalls verstärken, genauso wie ein Hörverlust im Alter, der aber mit einer geeigneten Hörhilfe ausgeglichen werden kann.

Auch die Belastung durch Feinstaub wird mittlerweile als Risikofaktor bewertet, Um Alzheimer zusätzlich vorzubeugen, achten Sie auf eine gesunde Lebensweise. Dazu gehören geistige Aktivität, ausreichend Bewegung, soziale Kontakte, eine ausgewogene Ernährung mit Orientierung an der mediterranen Küche.

Was bekommen Demenzkranke im Endstadium noch mit?

Sterbephase Information In den letzten Wochen, Tagen und Stunden können belastende Beschwerden für den Menschen mit fortgeschrittener Demenz auftreten. Diese können meist gemildert oder vorbeugend verhindert werden. Obwohl es schwer ist, die verbleibende Lebenszeit einzuschätzen, gibt es Anzeichen, die auf die letzte Lebensphase und den unmittelbar bevorstehenden Tod hindeuten.

Schmerzen Infekte Luftnot Unruhe und Angst Akute Verwirrtheit

Schmerzen treten häufig auf. Die meisten Menschen mit Demenz erleben im Verlauf ihrer Erkrankung Schmerzen. Diese werden bei ihnen jedoch seltener erkannt und mit Schmerzmitteln behandelt als zum Beispiel bei Menschen mit Krebserkrankungen. Ursachen können Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen durch Verschleißerkrankungen im Alter oder die mangelnde Bewegung durch Bettlägerigkeit, Zahnschmerzen, Harnblasenentzündungen oder Verstopfung sein.

  • Die Einschätzung und Behandlung von Schmerzen bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind schwierig.
  • Schon kleine Veränderungen des gewohnten Verhaltens können Hinweise auf Schmerzen sein.
  • Es gibt Hilfen zur Einschätzung von möglichen Schmerzen, sogenannte Skalen.
  • Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeitende von Pflegediensten und Pflegeheimen nutzen diese Skalen häufig und können so regelmäßig die Schmerzen einschätzen.

Um ein gutes Bild zur Wirksamkeit zu erhalten, sollten die Beobachtungen aller betreuenden Personen zusammengetragen werden.Schmerzen können auch von anderen Beschwerden begleitet werden. Bei nicht behandelten Schmerzen können leichte Depressionen auftreten.

  1. Einige Menschen reagieren auf Schmerzen auch mit einem zurückgezogenen, sehr unruhigen Verhalten oder Angst.
  2. Zur Behandlung von Schmerzen können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte verschiedene Medikamente einsetzen, die unterschiedlich stark wirken oder gegen verschiedene Schmerzen eingesetzt werden.

Meist wird ein Stufenschema der Schmerzmedikamente verwendet, das für die Behandlung von Krebspatienten entwickelt wurde und sich auch bei Menschen mit Demenz bewährt hat. Um bewegungsbedingte Schmerzen zu mindern, können vor anstehenden Bewegungsphasen vorbeugend Schmerzmittel gegeben werden.

  1. Auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie zum Beispiel Ergotherapie oder Physiotherapie können Schmerzen mindern.Das Immunsystem der Menschen mit Demenz ist geschwächt.
  2. Insbesondere in der Phase der fortgeschrittenen Demenz erleben die Betroffenen immer wieder Infekte, die mit Fieber verbunden sein können.

Häufig sind es Infekte der Lunge bis hin zu Lungenentzündungen, die mit Luftnot einhergehen können. Auch Harnwegsinfekte kommen häufig vor und können starke Schmerzen auslösen.Neben Schmerzen kann Luftnot sehr belastend und ängstigend für die Betroffenen und die Nahestehenden sein.

Sie tritt besonders häufig am Lebensende auf und wird oft nicht erkannt. Die Ursachen und damit verbundene Behandlungsoptionen sind vielfältig. Eine Infektion der Lunge, eine Blutarmut oder weitere Erkrankungen können Ursache der Luftnot sein.Die Behandlung der Ursache ist nicht immer möglich oder zu belastend.

Beispielsweise müssen Medikamente wie Antibiotika über ein Blutgefäß verabreicht werden oder die Verlegung in ein Krankenhaus zur weiteren Behandlung kommt aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Die Schwere der Luftnot kann jedoch meist gemildert werden.

Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt wird gegebenenfalls eine Sauerstofftherapie verschreiben, wenn ein deutlicher Sauerstoffmangel im Blut vorliegt. Dies kann etwa bei einer zusätzlichen chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) der Fall sein. Die Belastung durch eine ausgetrocknete Nasenschleimhaut mit schmerzhaften Verletzungen wird bei dem Entscheidungsprozess mit einbezogen.

Wird sich für eine Sauerstoffgabe entschieden, ist eine gute Pflege der Nasenschleimhaut mit Nasencremes erforderlich. Nicht alle Betroffenen akzeptieren eine Sauerstoffbrille oder Nasensonde, sie reagieren möglicherweise mit Angst und entfernen sie.Eine einfache Maßnahme zur Linderung der Luftnot ist ein kühler Luftzug im Mund-Nasen-Wagenbereich.

Dies kann etwa durch geöffnete Fenster, einen (Hand-)Ventilator in der Nähe oder Handfächer geschehen. Auch eine aufrechte Körperposition, zum Beispiel durch Höherstellung des Kopfteils, kann die Atmung erleichtern. Zusätzlich können die Arme zur Unterstützung der Atmung seitlich vom Körper gut abgestützt werden, etwa durch eine Sitzposition in einem Sessel mit Armlehnen oder stabilen Kissen unter den Unterarmen.Bei starker Luftnot und ausbleibender Wirkung anderer medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlungen kann Morphin niedrig dosiert angewendet werden.

Eine engmaschige Beobachtung hilft eventuelle Nebenwirkungen rasch zu erkennen. Die verordnende Ärztin, der verordnende Arzt oder das Pflegepersonal können hier gut unterstützen. Die Sorge vor einer Minderung der Atmung, auch Atemdepression genannt, ist bei niedriger Morphin-Dosierung unbegründet.

  1. Eine eventuelle Reduzierung der Atemfrequenz ist ein gewollter Effekt, die oder der Betroffene verspürt dabei eine Erleichterung der Atmung.Besonders am Lebensende kann sich eine starke Unruhe entwickeln.
  2. Diese kann sich durch starke körperliche Unruhe mit immer wiederkehrenden Bewegungen zeigen.
  3. Die Menschen versuchen eventuell immer wieder aufzustehen und drohen dabei durch fehlende Kraft zu stürzen.

Ein unruhiges Verhalten kann ein Zeichen für Schmerzen sein, bei gut behandelten Schmerzen verschwindet die Unruhe dann wieder.Angst kann ebenfalls Unruhe auslösen. Die engmaschige Begleitung durch vertraute Personen, Berührungen und Massagen oder auch Musik können sehr beruhigend wirken und Medikamente verzichtbar machen.

Erst wenn die nicht-medikamentösen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und die oder der Betroffene unter quälender Unruhe zu leiden scheint, sollte über Medikamente zur Beruhigung nachgedacht werden.Unter einer Demenz kann es neben den Zeichen der Erkrankung zu einer akuten Verwirrtheit kommen. Diese entsteht meist plötzlich und klingt wieder ab.

Die Verwirrtheit durch die Demenz hingegen entwickelt sich langsamer und meist ist keine Besserung zu beobachten. Auch hier können Schmerzen die Ursache sein und die starke Unruhe geht dann durch die Behandlung der Schmerzen zurück. Wenn mögliche körperliche Ursachen für die Unruhe ausgeschlossen wurden und eine enge Begleitung der Betroffenen nicht zur Linderung führt, verordnet die Ärztin oder der Arzt manchmal spezielle Medikamente zur Linderung der Unruhe.

Wie lange dauert die letzte Phase der Demenz?

Manche sind bett- lägerig. Versteifungen von Muskeln und Gelenken sowie Schluck- störungen können hinzukommen. Das Stadium der schweren Demenz kann viele Monate, manchmal sogar Jahre dauern, bis die Erkrankten schließlich versterben.

Was beruhigt bei Demenz?

Viel Aktivität draußen, Berührung, Massage und Musik beruhigen agitierte und aggressive Demenzkranke wirksamer als Medikamente.

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Haben Demenzkranke auch klare Momente?

«Demenz ist nicht einfach langsames Vergessen und Erlösung»

Demenz Lesezeit: 6 Minuten Demenz ist viel mehr als allmähliches Vergessen, warnt Psychiater Christoph Held. Angehörige sollten sich früher vom Wunsch befreien, möglichst lange zu Hause zu pflegen. «Am Ende hat die Krankheit die Lebensgeschichte der Betroffenen weggefressen.» – Christoph Held. Bild: PASCAL MORA Demenz ist viel mehr als allmähliches Vergessen, warnt Psychiater Christoph Held. Angehörige sollten sich früher vom Wunsch befreien, möglichst lange zu Hause zu pflegen.

Von und Veröffentlicht am 10. April 2018 – 16:42 Uhr, aktualisiert am 12. April 2018 – 15:16 Uhr Beobachter: Es gibt Episoden mit Demenzbetroffenen, bei denen man unwillkürlich lachen muss – und dann ein schlechtes Gewissen hat. und Humor: Verträgt sich das? Christoph Held: Das kann sich durchaus vertragen.

Humor ist eine gute Möglichkeit, auf die erhaltenen geistigen Fähigkeiten von Erkrankten zuzugreifen. Beobachter: Warum? Held: Demenz hat mit der Veränderung des autobiografischen Gedächtnisses zu tun, letztlich mit dem «Wer bin ich?». Dazu gibt es aber auch Dinge, die wir nicht erlebt, sondern gelernt und geübt haben. Fakten, Sprachen, Religion, auch Lieder, Sprüche, Witze.

Diese Gedächtnisform bleibt oft länger erhalten. Daher kann man eben auch Humoristisches nutzen im Umgang mit Demenzpatienten, um sie emotional zu erreichen – während sie gleichzeitig nicht mehr wissen, wie sie heissen. Beobachter: Der erste Reflex auf Demenz ist aber Angst. Was macht diese Krankheit so unheimlich? Held: Dass man sie medizinisch kaum beeinflussen kann.

Es ist eine neurodegenerative Krankheit. Der Verlust von Nervenzellen im Gehirn schreitet fort und ist nicht aufzuhalten. «Am Ende hat die Krankheit den Demenzkranken die Lebensgeschichte weggefressen.» Christoph Held Beobachter: Es gibt auch andere Krankheiten mit schlechter Prognose.

Held: Sicher, aber das Tragische an der Demenz ist, dass sie einhergeht mit einer Veränderung der Selbsterfahrung. Alles, was man im Leben einmal war, wird verändert und relativiert. Das führt dazu, dass Betroffene über ihr Kranksein oft nicht reflektieren und sich nur bruchstückhaft gegen aussen vermitteln können.

So verlieren sie die Selbstbestimmung, nicht nur im Hinblick auf rechtliche und administrative Dinge, sondern oft auch über ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse. Beobachter: Eine beklemmende Erfahrung. Wie merkt das die Umgebung? Held: Indem die Symptome wahrgenommen werden, die wir aus der Psychiatrie kennen – Angst,,, Wahn,,

Man muss der Meinung entgegentreten, Demenz sei einfach ein langsames Vergessen von allem und damit auch eine Erlösung von dem, was war – getreu dem Motto aus der «Fledermaus»: «Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist.» Diese Krankheit geht für die Betroffenen einher mit innerer Zerrissenheit, Verlorenheit und verändertem Zeiterleben.

Beobachter: Was heisst das? Held: Für demenzkranke Menschen kann die Zeit oft buchstäblich stillstehen, und dann überkommt sie mit grosser Heftigkeit Vergangenes, das sie eben gerade nicht vergessen können. Sie erleben dann oft die Vergangenheit als Realität, halten sich zum Beispiel für viel jünger, als sie sind.

  1. Am Ende hat die Krankheit ihre Lebensgeschichte weggefressen.
  2. Beobachter: Und die Gegenwart ist gänzlich verschwunden? Held: Nicht unbedingt.
  3. Demenz ist ein sehr wechselhaftes Zustandsbild.
  4. Es gibt immer wieder luzide Momente, in denen die Betroffenen ihre aktuelle Situation glasklar erkennen.
  5. Auf einer Visite habe ich eine Patientin erlebt, die lange kein Wort mehr geredet hat und dann plötzlich sagt: «Es tut mir leid, dass ich euch solche Schwierigkeiten mache.» Das sind existenzielle Momente.

«Oft beklagen Betroffene eine innere Verunsicherung: ‹Etwas stimmt nicht mehr mit mir.›» Christoph Held Beobachter: Demenzkranke wissen häufig nicht mehr, wie ganz alltägliche Verrichtungen funktionieren. Kann dieses Wissen ebenfalls wieder aufflackern? Held: Nein.

  1. Diese Fähigkeiten verlieren Betroffene unwiderruflich – oft in der umgekehrten Reihenfolge, wie sie sie als Kind erlernt haben.
  2. Diese Rückwärtsentwicklung verläuft meist nicht linear, sondern in Abstufungen.
  3. So kann jemand sehr lange die Zähne selber putzen, und auf einmal, innerhalb weniger Tage, weiss er nicht mehr, wozu eine Zahnbürste überhaupt da ist.

Das kommt auch durch Training nicht wieder zurück, es ist wie gelöscht – und Betroffene können sich das alles überhaupt nicht erklären. In solchen Phasen zeigen sie häufig ein unruhiges, mitunter aggressives Verhalten, wenn man sie mit gutgemeinten Hilfestellungen überfordert.

  • Beobachter: Für Aussenstehende sind solche Veränderungen schwer nachvollziehbar.
  • Wie reagiert man am besten? Held: Man muss einfach akzeptieren, dass die erkrankte Person dies und das jetzt nicht mehr kann.
  • Nicht hilfreich ist, Druck zu machen im Sinn von: «Eben ist es doch noch gegangen.
  • Wieso kannst du das jetzt nicht mehr?» Beobachter: Eine verzweifelte Frage.

Held: Noch verzweifelter ist: «Was suchst du denn die ganze Zeit?», wenn ein Betroffener ziellos in der Wohnung umhergeht. Suchen und Finden ist ja genau das, was er nicht mehr kann. Das Verständnis der Umgebung macht extrem viel aus bei der Demenz, während Medikamente leider nur sehr wenig helfen.

  1. Beobachter: Demenz schleicht sich schon Jahre vorher langsam an.
  2. Wie äussern sich die frühen Symptome? Held: Das zeigt sich in individuellen Wesensveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten, die vielfach mit bisherigen Gewohnheiten brechen.
  3. Ein geiziger Mann lädt im Restaurant alle ein, eine pingelige Frau lässt auf einmal alles durchgehen.

Oft beklagen Betroffene eine innere Verunsicherung: «Etwas stimmt nicht mehr mit mir.» In den frühen Krankheitsphasen nehmen sie ihre und Desorientiertheit durchaus wahr, und nicht selten versuchen sie, das zu überspielen. Oder sie ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück, aus Angst, sich blosszustellen.

  1. Oft ist es schwierig, diesen Zustand von einer zu unterscheiden, die bei einer beginnenden Demenz auftreten kann.
  2. Beobachter: Ist es sinnvoll, sich bei frühen Verdachtsmomenten medizinisch abklären zu lassen? Held: Auf jeden Fall.
  3. Eine Frühdiagnose ist immer anzustreben.
  4. Denn es gilt ja, die behandelbaren Ursachen von Vergesslichkeit wie Depression oder auszuschliessen.

Und natürlich geht es auch darum, beim Betroffenen und seinen Angehörigen das Bewusstsein für diese Krankheit zu schaffen – ein schwieriger Prozess. Denn der Erkrankte und sein Umfeld sollten sich möglichst schon früh Gedanken machen über die zukünftige Betreuung.

  • Beobachter: Dennoch: Die Diagnose ist ein Schock – die Krankheit ein Tabu.
  • Auch deshalb versuchen Betroffene wohl, die Demenz zu überspielen.
  • Held: Manchmal füllen Demenzkranke tatsächlich ihre Gedächtnislücken einfach irgendwie aus.
  • Man spricht in diesem Zusammenhang von Fassade.
  • Ich habe diesen Begriff nicht gern, weil er bewusstes Täuschen unterstellt.

Dabei ist es ein Nicht-mehr-Können. Genau darum geht es eben: diese Krankheit zu verstehen und sie dadurch zu enttabuisieren. «Oft geraten auch sehr motivierte und psychisch stabile Angehörige in eine chronische Erschöpfung.» Christoph Held Beobachter: Bei der Demenzpflege gilt die Maxime: möglichst lange zu Hause bleiben.

Wer wollte nicht bei seinen lieben und vertrauten Menschen bleiben, wenn er hilfsbedürftig ist? Held: In späteren Phasen der Krankheit kann das allerdings, Wenn jemand seine Angehörigen nicht mehr erkennt und sie fragt: «Wer sind Sie? Gehen Sie sofort aus meiner Wohnung!» Dann wird das Eigene auf einmal bedrohlich und fremd – selbst der Ort, der zuvor ein Leben lang Hort der Geborgenheit war.

Die Gedanken, die dadurch ausgelöst werden, können bis zur Wahnhaftigkeit gehen. Die Betroffenen glauben, Fremde kämen in die Wohnung, um ihre Sachen zu stehlen. Spätestens hier muss man die Ideologie des «Möglichst lange zu Hause» hinterfragen. Beobachter: Ab welchem Zeitpunkt ist es für einen Demenzerkrankten besser, in ein Pflegezentrum zu wechseln? Held: Sobald man merkt, dass er das Eigene bei sich zu Hause gar nicht mehr geniessen kann, sich nicht mehr sicher fühlen kann.

Wenn jemand dann in ein gutes Heim wechselt, erlebt er eine institutionelle Geborgenheit, die die Bedrohungsgefühle von ihm abfallen lässt. Man muss das so oft erlebt haben wie ich als Heimarzt, um diese Empfehlung vertreten zu können. Beobachter: Darf man als pflegender Angehöriger sagen: «Ich kann nicht mehr»? Held: Auf jeden Fall.

Oft geraten auch sehr motivierte und psychisch stabile Angehörige in eine chronische, Wenn die Pflegebedürftigkeit des Erkrankten zunimmt – typischerweise, wenn Urin- und Stuhlinkontinenz ins Spiel kommt –, treten bei vielen Angehörigen Gefühle der Verzweiflung, der Scham oder der Verlassenheit auf.

Spätestens dann ist es Zeit,, Beobachter: Denken die Angehörigen zu spät an sich selber? Held: Ja, das kommt vor, aus verschiedenen Gründen. Einige fühlen sich durch die Familie unter Druck gesetzt, den Demenzkranken zu Hause zu behalten. Andere wollen sich an ihr Eheversprechen halten. Sie glauben zu versagen, wenn sie nicht ein ganzes Leben lang für den Ehepartner sorgen und ihn stattdessen in ein Heim abgeben.

Ausserdem hat der Heimaufenthalt für viele Angehörige auch finanzielle Probleme zur Folge. In allen Fällen können Informationen und Beratungen durch Organisationen wie Pro Senectute, Alzheimervereinigungen oder Memory-Kliniken sehr hilfreich sein. Denn viele betroffene Familien sind mangelhaft informiert über wie zum Beispiel Ergänzungsleistungen.

  • «Wissen, was dem Körper guttut.»
  • Chantal Hebeisen, Redaktorin

Der Gesundheits-Newsletter Daniel Benz beschäftigt sich mit sozialen und gesellschaftlichen Themen – und schreibt auch gern über die genussvollen Seiten des Lebens. Birthe Homann schreibt am liebsten über soziale Themen, über Menschen und ihre Geschichten. Und über Berge und Fussball, anders. : «Demenz ist nicht einfach langsames Vergessen und Erlösung»

Was sollte man bei dementen vermeiden?

Tagesstruktur bei Demenz – Menschen mit Demenz brauchen eine klare Tagesstruktur mit festen Tagesabläufen, Ritualen und einfachen Regeln. Das schafft Orientierung und Sicherheit. Aktivitäten oder Aufgaben sollten jede Woche am selben Tag zur selben Zeit stattfinden.

  1. Dasselbe gilt auch für die Mahlzeiten.
  2. Ob es gute und schlechte Tage beziehungsweise Tageszeiten bei Demenzerkrankten gibt, ist immer individuell.
  3. Viele Angehörige machen die Erfahrung, dass sich der Vormittag besser für Aktivitäten eignet, da die Konzentration und Leistungsfähigkeit dann meist höher sind.

Im Laufe des Tages lassen die kognitiven und körperlichen Fähigkeiten dagegen oftmals nach. Orientierungshilfen wie Wandkalender oder große Uhren helfen dem Betroffenen, sich zeitlich zu orientieren. Tipp 5 Tipps für einen respektvollen Umgang mit Demenzerkrankten:

  1. Langsam sprechen: Sprechen Sie langsam, in kurzen Sätzen und in einfachen Worten. Halten Sie in Gesprächen Blickkontakt.
  2. Feste Tagesstruktur: Feste Abläufe sind enorm wichtig für Betroffene. Sie geben Sicherheit und Orientierung, zum Beispiel bei Mahlzeiten.
  3. Gefühle respektieren: Gehen Sie unbedingt auf die Gefühle und Bedürfnisse der demenzerkrankten Person ein. Zeigen Sie Verständnis und versuchen Sie herauszufinden, was die Ursache ist, wenn die Person unzufrieden ist.
  4. Vorwürfe vermeiden: Für einen Demenzerkrankten ist es schwierig genug, seine Krankheit zu akzeptieren. Machen Sie ihm daher niemals Vorwürfe, wenn er Fehler gemacht hat.
  5. Kleine Beschäftigung: Auch Menschen mit Demenz möchten das Gefühl haben, gebraucht zu werden und etwas zu können. Geben Sie lösbare Aufgaben und beschäftigen Sie den Betroffenen. Demenzgerechte Ideen finden Sie im Ratgeber Beschäftigung und Spiele für Demenzerkrankte.

Was wünschen sich Menschen mit Demenz?

Die Wünsche und Bedürfnisse allein lebender Menschen mit Demenz unterscheiden sich nicht wesentlich von denen gesunder alter Menschen. Sie wollen so lange wie möglich selbstbestimmt und selbständig zuhause im vertrauten Umfeld leben.

Was löst einen Demenzschub aus?

Es gibt auch Demenz-Formen, die nicht durch Veränderungen im Gehirn entstehen, sondern als Folge einer anderen Erkrankung. Solche Demenz-Formen heißen sekundäre Demenzen. Beispiele dafür sind Schilddrüsenerkrankungen, Vitamin-Mangelzustände und chronische Vergiftungen durch Alkohol oder Medikamente.

Auch bestimmte Entzündungen, Infektionen und Depressionen können Demenz verursachen. Diese Formen machen aber nur neun Prozent aller Demenz-Erkrankungen aus – sie sind also eher selten. Im Prinzip lassen sie sich heilen, wenn man sie frühzeitig erkennt und die Grunderkrankung behandelt. Allerdings gelingt es nur in wenigen Fällen, die Demenz wieder teilweise oder vollständig umzukehren.

Demenz-Formen mit anderen Grunderkrankungen werden in dieser Gesundheitsinformation nicht besprochen.

Was merkt ein Demenzkranker?

Im Kopf eines Demenzkranken | Leben mit der Krankheit Eine Demenz geht weit über den Verlust der geistigen Fähigkeiten hinaus. Sie beeinträchtigt die Wahrnehmungen, das Verhalten und Erleben der Betroffenen – das gesamte Sein des Menschen. In der Welt, in der sie leben, besitzen die Dinge und Ereignisse oft eine völlig andere Bedeutung als in der Welt der Gesunden.

  1. Die Betroffenen vereinsamen innerlich, da ihnen keiner in ihrem Erleben der Welt mehr zu folgen vermag.
  2. Manchmal stelle ich mir seltsame Fragen.
  3. Wenn ich keine Frau mehr bin, warum fühle ich mich wie eine? Wenn das Festhalten keinen Sinn mehr hat, weshalb will ich es denn mit aller Gewalt? Wenn meine Sinne nichts mehr empfinden, warum genieße ich dann immer noch das Gefühl von Satin und Seide auf meiner Haut? Wenn ich nicht mehr sensibel bin, weshalb bringen bewegende Liedertexte Saiten in mir zum Klingen? Jedes einzelne Molekül in mir scheint in die Welt herauszuschreien, dass ich existiere und dass diese Existenz für irgendeinen Menschen von Wert sein muss.

Diana Friel McGowin, 1994, US-amerikanische Autorin und Alzheimer-Patientin Niemand weiß wirklich, wie es in einer an Demenz erkrankten Person aussieht, denn nur im Anfangsstadium der Krankheit können sich die Betroffenen selbst mitteilen. Später müssen die Angehörigen erfühlen, wie es dem erkrankten Menschen geht, was er benötigt und was ihm guttut.

  1. Für die Betreuenden bedeutet das, dass sie sich in die Welt der Betroffenen begeben müssen, um von ihnen verstanden zu werden.
  2. Um in Kontakt mit ihnen zu bleiben, müssen sie sich in deren Situation einfühlen und auf diese Weise mit ihnen in Verbindung treten.
  3. Der Schlüssel für etliche Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz liegt in ihrer Biografie verborgen.

Einschneidende Erlebnisse, persönliche Ängste und Charaktereigenschaften der Betroffenen zu kennen, heißt, sie auch während der Krankheit besser zu verstehen. Deshalb können nahe Angehörige das Verhalten der Erkrankten meist am besten verstehen.

    Gestörte Merkfähigkeit und Gedächtnisabbau „Seit ich an Demenz erkrankt bin, gehe ich nicht mehr gerne unter Leute. Meine Vergesslichkeit ist mir sehr unangenehm. Früher war ich gesprächig und belesen. Heute kann ich mich oft nicht an Dinge erinnern, die erst gestern oder sogar heute passiert sind, und kann mich auf einmal nicht mehr richtig ausdrücken.” Die Schwierigkeit, sich Dinge zu merken, steht in der Regel am Beginn einer Demenzerkrankung. Den Betroffenen gelingt es nicht mehr, neue Informationen im Langzeitgedächtnis zu speichern – sie vergessen Termine, verlegen Gegenstände oder erinnern sich nicht an die Namen entfernter Bekannter. Von einer Demenz Betroffene bemerken ihre Leistungsverluste meist schneller als alle anderen. Oft geraten sie aufgrund ihrer Gedächtnislücken völlig durcheinander und fühlen sich gedemütigt und beschämt. Mithilfe von Merkzetteln oder durch Zurückhaltung in Gesprächen versuchen sie, ihre Vergesslichkeit zu verbergen. Hobbys werden aus vorgeschobenen Gründen aufgegeben, Fehler abgestritten und Angehörige etwa beschuldigt, Geld weggenommen zu haben. Im weiteren Krankheitsverlauf sind sich die Betroffenen ihrer Gedächtnisprobleme immer weniger bewusst. Das Leiden an den Folgen wie beispielsweise dem Verlust von Unabhängigkeit bleibt aber bestehen. Zur schwindenden Merkfähigkeit tritt ein fortschreitender Gedächtnisabbau, zunehmend verblassen auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. In der Folge wird das logische Denken beeinträchtigt, gehen erworbene Fähigkeiten verloren und nimmt das Sprachvermögen ab. Am Ende verlieren die Betroffenen schließlich das Wissen darüber, “wer sie waren” und “wer sie sind”. In fehlenden Erinnerungen liegt häufig der Grund für das unverständliche Verhalten der Erkrankten: Wer sich nicht mehr an die Person erinnert, die einem gerade aus den Kleidern helfen möchte, wird sie als Zumutung für seine Intimsphäre empfinden – und sie unter Umständen beschimpfen oder sich weigern, sich auszuziehen. Versetzt man sich jedoch in die Welt der Erkrankten, ist dies durchaus eine verständliche Reaktion. Durch angemessene Reaktionen wie praktische Hilfe der Angehörigen können die negativen Folgen der Gedächtnisstörungen für die Betroffenen zumindest gemildert werden.

    Was beschleunigt die Demenz?

    Mit gesundem Lebenswandel der Demenz vorbeugen

    1. Demenz vorbeugen

    Die Zahl der an Demenz erkrankten Menschen in der Schweiz steigt rasant an. Zwar gibt es keinen direkten Schutz vor Demenz oder Alzheimer. Allerdings kann man gewisse Risikofaktoren eliminieren und mit einem gesunden Lebensstil der Krankheit vorbeugen.

    1. Es gibt nicht einfach die Demenz.
    2. Vielmehr ist Demenz gemäss der Vereinigung Alzheimer Schweiz der Oberbegriff für mehr als 100 verschiedene Krankheiten, welche die Funktion des Gehirns beeinträchtigen.
    3. Während einige Demenzformen reversibel sind (etwa aufgrund einer Stoffwechselkrankheit wie beispielsweise einer Schilddrüsenunterfunktion oder einem Mangel an an ), können andere nicht geheilt werden.

    Die bekanntesten Formen sind die Alzheimer-Demenz sowie die vaskuläre (gefässbedingte) Demenz.

    • Die vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Demenzform, Sie tritt auf, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit sauerstoffreichem versorgt wird. Gründe dafür können sein:,, Bewegungsmangel, Rauchen und eine, die zu reich an ungesunden Fetten ist.
    • Zu den Risikofaktoren für eine Demenz zählen auch mangelnde Bewegung, übermässiger Alkoholkonsum, fehlende soziale Kontakte, und – gemäss neusten Forschungen – die Belastung durch Feinstaub.
    • Auch ein Hörverlust im Alter kann eine Demenz begünstigen.
    • Ein nicht beeinflussbarer Faktor ist das Geschlecht: Frauen erkranken überproportional häufiger als Männer,

    Zwar kann sich niemand direkt vor einer Demenzerkrankung oder Alzheimer schützen. Aber diese Tipps helfen mit, das Gehirn fit und gesund zu halten und den Abbauprozessen entgegenzuwirken: Eine herz- und gefässschonende ist gut für unser Gehirn: Mehr Früchte, Gemüse, Kräuter und,

    1. Ausserdem Fisch, mehrfach ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen wie Raps- und Olivenöl und Kohlenhydrate aus Teigwaren, Brot oder Reis.
    2. Unser Gehirn kann auch im Alter neue Verknüpfungen bauen – wenn wir es trainieren.
    3. Wer täglich liest, zum Beispiel Zeitungen oder Bücher, Denksportaufgaben löst ist auf gutem Weg.

    Auch Musizieren und Tanzen ist Fitness fürs Gehirn. Oder wie wäre es, im Alter eine neue Sprache zu lernen? hält nicht bloss den Körper, sondern auch das Gehirn fit. Bereits alltägliche Arbeiten – etwa Fensterputzen oder Gartenarbeiten – die Puls und Atem beschleunigen, sind wertvoll.

    1. Dazu regelmässig Sport, zum Beispiel Velofahren, Turnen oder Fitnesstraining.
    2. Ein reges Sozialleben hilft mit, länger geistig fit zu bleiben.
    3. Egal, ob im Austausch mit und Freunden, beim Spiel im Jassclub oder bei der Freiwilligenarbeit.
    4. Gewisse Gesundheitsprobleme erhöhen zusätzlich das Demenzrisiko.
    5. Deshalb alle paar Jahre oder nach ärztlichem Rat Blutdruck, Cholesterinspiegel und den messen.

    Dazu aufs Körpergewicht achten, mit dem Rauchen aufhören und Stress vermeiden. Gemäss den Zahlen des (BAG, Zahlen 2020) sind in der Schweiz mehr als 144’000 Menschen an einer Demenz erkrankt. Jährlich kommen schätzungsweise mehr als 30’000 Neuerkrankungen hinzu.

    Warum rufen demente nach ihrer Mutter?

    Fast täglich können wir neueste Erkenntnisse über die Entstehung von demenziellen Erkrankungen in Magazinen und Zeitungen lesen und es scheint, als nehme die Krankheit erschreckend zu, vor allem seitdem dieses Thema häufig sogar in deutschen Kinofilmen seinen Platz findet.

    Ich habe mich bereits während des Studiums an der Paracelsus Schule Berlin mit der Gerontologie angefreundet, wobei sie schnell zu einer Obsession wurde und mich als Dozentin zu einer „Spezialistin” für Demenzen machte. Da ich auch ambulant therapeutisch in der Alten- und Eingliederungshilfe arbeite, referiere ich nicht aus dem Lehrbuch, sondern wende die ganzheitlichen Schlüssel und Werkzeuge meiner täglichen Praxis im Umgang mit kognitiv eingeschränkten Menschen an.

    Ein prägendes Erlebnis waren die Lehrstunden des Dozenten der Paracelsus Schule, Herrn Menzel, der die spirituelle und ganzheitliche Sicht der Demenzen aufzeigte. Meine Faszination war geweckt und ich suchte mir einen Praktikumsplatz in einer Seniorenresidenz, die über einen geschützten Demenzbereich verfügte.

    Ich war nun sehr neugierig darauf, das Gelernte und Verstandene anzuwenden, um zu schauen, ob ich mit diesen Erkenntnissen auch praktisch arbeiten könnte. Ich konnte! Der plötzliche Erfolg und die Wandlung der Bewohner mit der Diagnose Demenz wurde durch die Unterstützung der Wohnstättenleiterin, des Pflegepersonals und der Angehörigen untermauert.

    Was ist so anders an meiner Arbeit? Ich wende doch nur die Theorie des Dozenten in meinem therapeutischen Tun an. Hier liegt der Schlüssel, denn trotz der verbreiteten Meinung, dass der Umgang mit demenziell Erkrankten schwierig und herausfordernd sei, zeige ich täglich, dass es so einfach ist, dass es für Außenstehende fast wie Zauberei wirkt.

    Auch als Dozentin wühle ich im Urschleim psychologischer Wissenschaften und Erkenntnisse, um den Mitarbeitern in der Pflege die Ursachen, die ganzheitlichen Zusammenhänge zu schildern, um sie zu motivieren, diese im täglichen Umgang praxisnah anzuwenden, um den Betroffenen wahrhaftig, kompetent und in Würde zu begegnen.

    Darüber hinaus erleichtert es den beruflichen Alltag aller Pflegekräfte sowohl im temporären als auch im inhaltlichen Ablauf in den einzelnen Bereichen. Es berührt mich sehr, wenn ich immer wieder mit schimpfenden und mit Regressen ausgestatteten Mitarbeitern konfrontiert werde, die ihren privaten statt des kompetenten Modus im Umgang mit Menschen mit demenzieller Erkrankung anwenden, obwohl regelmäßige Weiterbildungen für dieses Krankheitsbild in der Altenpflege Pflicht sind.

    1. Nur zeigt sich ganz offensichtlich, dass das Lehren schulmedizinischer Entstehungsfaktoren wohl nicht zu einer kompetenten und erleichternden Herangehensweise führt.
    2. Auch hier gilt ein Umdenken, denn die aktuelle Debatte um Verbesserungen in der Pflege sollte sich nicht nur um Erhöhung der Bezüge und mehr Personal drehen, sondern um die Möglichkeit, mit vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu arbeiten.

    Das bezieht die Erweiterung des Horizonts mit ein, neben der Gabe von Medikamenten zu erkennen, dass die ganzheitliche heilpraktische Sicht und Herangehensweise ihren festen Platz in der Altenpflege haben muss. Das Schwierige ist, Kritikern immer wissenschaftliche Beweise liefern zu müssen.

    1. Ich sage, wendet es an, handelt danach und die Ruhe, die Schmerzreduktion und das verbesserte Wohlbefinden Betroffener sind Beweis genug! Wie die Überschrift dieses Artikels vermuten lässt, ist der Schlüssel die Mutter.
    2. Und bevor es gleich Proteste hagelt, es geht weder um Schuldzuweisungen noch um eine Absicht seitens der Mutter, ihr Kind vernachlässigt zu haben.

    Hierzu schauen wir die psychologische Entwicklung nach Freud bzw. Dosen an. Sigmund Freud

    Über-Ich (konditioniertes Ich) 7. bis 12. Lebensjahr Ich (Bewusstsein) 3. bis 7. Lebensjahr Es (Unterbewusstsein) bis 3. Lebensjahr

    Emotionale Entwicklungsphasen nach Anton Dosen

    Erste Adaption bis 0,5 Jahre, Integration von sensorischen Stimuli und Strukturen Erste Sozialisation 0,5 bis 1,5 Jahre, soziale Bindung, Bildung Vertrauensbasis Erste Individuation 1,5 bis 3 Jahre, Ich-Du-Differenzierung, Objektkonstanz Erste Identifikation 3 bis 7 Jahre, Ich-Bildung, Ich-Zentriertheit, Lernen aus Erfahrung Entwicklung/Moral 7 bis 12 Jahre, Ich-Differenzierung, moralisches Ich, Realitätsbewusstsein, logisches Denken

    Neben neuen Studien der Charité in Berlin, der Forschung allgemein, bei denen es um Plaques in der Gehirnstruktur geht, um multifaktorielle Ursachen der Entstehung von Demenzen, zeige ich die emotionalen Entwicklungsphasen auf, um den zentralen Wert der Mutter bei der persönlichen Entstehungsgeschichte Einzelner zu verdeutlichen.

    Emotionale Entwicklung mit in die Weiterbildungen im Umgang mit kognitiv eingeschränkten Menschen heranzuziehen, ist nichts Neues. Ich gehe jedoch noch einen Schritt weiter, indem ich im therapeutischen Ansatz die mütterliche Liebe ins Zentrum des Umgangs stelle, um eine Art der Heilung zu erlangen, die wissenschaftlich zwar nicht zu belegen ist.

    Wenn man allerdings das Wort „Heil” betrachtet, das als „wieder gesund” oder „ganz in sich” frei zu übersetzen ist, kann man allein durch dieses fehlende Teil – die Liebe der Mutter – Heilung auch bei Demenzerkrankten erlangen. Irgendwann in den ersten sieben Lebensjahren während der eigenen emotionalen Entwicklungsphasen gibt es eine widernatürliche Trennung bzw.

    • Ein Lösen von der Mutter oder eben der Person, die direkt nach der Geburt die Rolle dieser Bindungsperson einnimmt.
    • Je früher in der Entwicklung der innere oder äußerliche Verlust erlebt wird, desto schwerer wiegt die Auswirkung auf die Psyche und die Persönlichkeit.
    • Dies ist bereits von den verschiedensten Psychologen, Wissenschaftlern und Sozialpädagogen beschrieben worden, jedoch ist dieser Zusammenhang keiner, der seinen Platz in der Beschreibung der Ursache für Demenzen findet.

    Die mütterliche Liebe zeigt bereits Erich Fromm in seinem lesenswerten Buch „Die Kunst des Liebens” auf, in dem er die Liebe differenziert darstellt, wobei er bei der mütterlichen Liebe von der bedingungslosen Liebe spricht. Auch diese Erwähnung Fromms beziehe ich in meinen Therapien mit demenziell erkrankten und auch oligophrenen Menschen mit ein. Die Psyche kennt wunderbare Strategien, um das Überleben ihres Gefäßes, ihres Menschen, zu fördern. Durchaus, von außen betrachtet, führt ein Mensch, der schreckliche Traumata auf der Flucht von Schlesien oder Ostpreußen erlebte, ein gelungenes, erfolgreiches Erwachsenenleben mit allen verfügbaren Verdrängungsstrategien, die ihm seine Psyche zur Verfügung stellt.

    Nur da fehlt ein Link, ein Stück, um heil zu sein. Irgendetwas scheint ein Mensch, der durch Krieg, Verfolgung und andere Erlebnisse traumatisiert ist, zu suchen und zu brauchen, um sich ganz in Körper, Geist und Seele zu fühlen. Es sind nicht die schrecklichen Ereignisse, die die Belastung an sich ausmachen, sondern die Erlebnisse in der ersten Adaption oder ersten Sozialisation, bei denen der Schlüssel darin liegt, ob die Mutter einem die bedingungslose Liebe, Fürsorge und Sicherheit geben konnte.

    Nun wissen wir, dass auch die Mütter oft beladen von Verwundungen ihrer Seele, geplagt von Verlustängsten und Bindungsstörungen einfach psychisch nicht die Werkzeuge hatten, um ihren Kindern dieses für jedes Säugetier so wichtige Instrument der konstanten und beständigen auf Vertrauen aufbauenden Liebe zuteil werden zu lassen.

    Nun möchte die Seele aber gehört werden und sendet ein Leben lang Hinweise auf die Defizite, denen es gilt, aufmerksam gegen- über zu sein – und eben diese gewagte These, dass die Erkrankung an einer Demenz dieses Heilwerden begünstigt und möglich machen kann, wenn man die fehlende Bedienung der einzelnen Entwicklungsphasen des Erkrankten nicht wiederholt.

    Denn nun verläuft die emotionale Entwicklung rückwärts und man kann sie sicherlich mit Antidementiva, gesunder Lebensweise und engmaschiger Kooperation von Ergo- und Physiotherapeuten im Verlauf verlangsamen, jedoch nicht aufhalten oder gar heilen (im Sinne schulmedizinischer Heilung).

    1. Aber mit dem Wissen, dass es die Beziehung zur Mutter ist, die es gilt, erneut dem Erkrankten zuteil werden zu lassen, kann man zum Seelenheil beitragen.
    2. Nun, was hat derjenige davon? Der Mensch kann in Frieden in die nächste Stufe gehen, was immer nach dem physischen Tod auch wartet, es scheint wichtig für die Psyche zu sein, dass bestimmte Blockaden und Ungeklärtes noch in dieser Lebensstufe gelöst werden.

    Häufig kann man bei demenziell Erkrankten ein Festhalten am Leben beobachten, trotz physischem und geistigem Verfall. Da überlebt er Lungenentzündungen, Knochenbrüche und schwere grippale Infekte, und als Außenstehender bringt man nur Verwunderung hervor, warum dieser Mensch einfach nicht sterben zu können scheint.

    • Bereits in der Rückwärtsentwicklung der emotionalen Entwicklung in die „erste Identifikation” beginnt der demente Mensch nach seiner Mutter zu fragen oder zu rufen.
    • Naomi Feil hat da hervorragende Validationstechniken entwickelt, um den kognitiv eingeschränkten Menschen in seiner Wahrnehmungswelt abzuholen und die Bedürfnisse zu bedienen.

    Mir geht das nicht tief genug. Zwar spreche ich nach Naomi Feil nun nicht von „Mensch, Ihre Mutter ist doch seit 25 Jahren tot” und validiere, indem ich dem Bewohner erzähle, seine Mutter würde sich verspäten und er solle schon mal mit dem Essen beginnen, jedoch ist das nicht das fehlende Teil, das der Mensch nun braucht.

    Er braucht seine Mutter, die die aktuelle Verlustangst versteht und ihm mit Liebe und Körperkontakt begegnet. Es geht nicht um ein Schauspiel, dass wir dem Betroffenen vorgaukeln, wir seien seine Mutter – so funktioniert das nicht. Der Auftrag besteht im bedingungslosen Befriedigen der Bedürfnisse, die der demenziell Erkrankte stellvertretend als sein früheres inneres Kind hat, das ist „Ich liebe dich so, wie du bist, ich gebe dir Sicherheit in einer Konstanz und ich gebe dir Zuneigung in interaktivem Kontakt.” Wir treten an die Stelle seiner Mutter mit vestibulierenden, wiegenden Bewegungen oder auch mit basalen Stimuli, Summen und Singen bekannter Kinderlieder.

    In der Pflege ist es notwendig, Stabilität und einheitliches Verhalten anzubieten, denn differente Vorgehensweisen führen eher zur Verunsicherung. In meiner täglichen Praxis in den verschiedensten Einrichtungen erlebe ich immer großartige Programme für das Gedächtnis und die Feinmotorik.

    • Ich vermisse Programme für die Seele.
    • Wenn ich mit Bewohnern „nur” spazieren gehe, sie dabei an die Hand nehme, diese auch noch streichele und sie anschließend auf meinen Schoß nehme, ernte ich anfangs irritierte Blicke, denn jahrelang lernten die Mitarbeiter, in der Pflege Distanz zu wahren und zu siezen, um nicht erniedrigend im Verhalten zu wirken.

    Diese sind jedoch nicht als übergriffige Handlungen einzustufen, sondern bedienen die Bedürfnisse der einzelnen emotionalen Entwicklungsstufen, je nachdem, in welcher der demente Mensch sich gerade befindet. Interessanterweise kategorisiert der ICD-10 Demenzen in drei Schweregraden, die auch in ihrem Äußern des Krankheitsbilds der Entwicklung nach Sigmund Freud oder eben differenzierter nach Anton Dosen zu beobachten sind.

    1. Zentral steht immer das Ich oder die Ich-Du-Differenzierung.
    2. Das muss in der ganzheitlichen Herangehensweise berücksichtigt werden, da das Ego jedes Menschen von wichtiger persönlicher Reifung ist.
    3. Im Vordergrund steht demnach immer das Stärken des anderen Ichs, während ich das meinige zurückstelle.
    4. Befindet sich der demenziell Erkrankte im mittleren Schweregrad, so macht sich das eben nicht nur in Störungen des Gedächtnisses, sondern im erhöhten Maße mit einem Verhalten, das man durchaus als Trotz einstufen darf, bemerkbar, da sich derjenige von der Entwicklung her in der ersten Ich-Identifikation befindet, d.h.

    er benimmt sich egozentrisch, möchte seine Kekse nicht teilen, möchte sofort Gehör finden und viele andere bekannte Verhaltensweisen dieser Entwicklungsphase. Hier ist die Notwendigkeit, dieses Ich mit Verständnis, Liebe und auch positiver Ignoranz zu unterstützen, wenn die eine Bewohnerin die andere kneift, weil nicht sie, sondern die andere neben der Betreuerin am Tisch Platz nehmen darf.

    In dieser Phase sind zwar Wortfindungsstörungen und Störungen des inhaltlichen und formalen Denkens zu beobachten, jedoch besitzen die Betroffenen noch ihre allgemeine Sprache, eben jene eines drei- bis siebenjährigen Kindes. Schon hier zeigt der demente Mensch einen erhöhten Bedarf an Körperkontakt.

    Dieses Bedürfnis gilt es zu bedienen, um den typischen Anzeichen einer Trennungsangst, wie plötzliche Wutanfälle, generalisierte Ängste und stereotypes Verhalten, entgegenzuwirken. Spiele mit Luftballons und Gedächtnistraining wie sie im Allgemeinen in Wohnstätten angeboten werden, verbessern diese Verhaltensauffälligkeiten nicht, ganz im Gegenteil, hier kommen noch Frustrationen und das Gefühl der Unzulänglichkeit hinzu.

    • Örperkontakt durch Streicheln, Klopfen des Rückens und Wiegen gepaart mit valider Kommunikation hilft, Ängste zu mindern und Vertrauen zu erkennen.
    • In der letzten, meist längsten Phase ist die demenzielle Erkrankung durch Sprachverlust, vermehrte Störung im Antrieb und Störungen der Vitalität in Form von Schlafrhythmusstörungen und mangelndem oder vermehrtem Appetit gekennzeichnet.

    Dieser Mensch befindet sich in der ersten Adaption bzw. ersten Sozialisation und es ist daher nachvollziehbar, dass er einen hohen Bedarf an Beständigkeit durch eine Bezugsperson hat. Hierbei ist das Rufen und Fragen nach der Mutter ein fester Bestandteil des Tagesablaufs.

    1. Nicht „Mensch-ärgere-Dich-nicht” oder „Eier bemalen” sollen nun im Vordergrund stehen, sondern das Geben von mütterlicher bedingungsloser Liebe.
    2. Das Umdenken muss mit dem Wissen, dass jeder zweite Bewohner einer Seniorenwohnstätte eine Demenz diagnostiziert bekommt, schnell passieren, denn wir sind alle verantwortlich, dass der Mensch human und mit dem bestmöglichen Wissen mit Erfolgsschlüsseln ausgestattet wird, damit er in Frieden von der Erde gehen kann und seine Seele am Ende seines Lebens das erfährt, was aus verschiedenen Umständen seine Mutter nicht in der Lage war, ihm zu geben.

    Erstaunlich ist immer wieder, dass in der Sterbephase am letzten Tag, in den letzten Stunden nochmals ein wacher, teilweise reflektierter Moment aufkommt, in dem es zu Dankes- oder Liebesbekundungen kommt. Eine Dame, Hedwig, aus einem geschützten Demenzbereich sagte plötzlich, nachdem sie fest meine Hand drückte: „Oh Mädchen, es tut mir so leid, ich war wohl ganz schön anstrengend und du hast dich so rührend um mich gekümmert, danke!” Nicole Casper Heilpraktikerin für Psychotherapie, NLP-Trainerin, Referentin in Senioreneinrichtungen, Schwerpunkt Gerontologie, Arbeit mit dementen Menschen Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Fotos: fotolia©Ocskay Bence

    Was für ein Pflegegrad bei Demenz?

    Zum Inhalt springen Wir sind täglich von 9 bis 18 Uhr für Sie erreichbar. Pflegegeld bei Demenz

    Pflegebedürftigkeit besteht auch bei kognitiven Erkrankungen. Mit einem Pflegegrad erhalten Betroffene Leistungen von der Pflegeversicherung, über deren Verteilung sie selbst bestimmen dürfen, z.B. ein Pflegegeld bei Demenz. Seit Anfang des Jahres 2017 das zweite und dritte Pflegeneuausrichtungsgesetz in Kraft getreten sind (PNG II und PNG III), erhalten nicht nur Menschen mit körperlichen Erkrankungen oder Behinderungen Pflegeleistungen,

    Versicherungsnehmer mit kognitiven oder psychischen Beeinträchtigungen, beispielsweise einer Demenz, sind jenen Pflegebedürftigen seitdem gleichgestellt. Möglich macht es das neu eingeführte, überarbeitete Begutachtungsverfahren, das individuell untersucht, in welchem Maße die Selbstständigkeit eines Versicherungsnehmers in bestimmten Bereichen des Alltags beeinträchtigt ist.

    Ab Pflegegrad 2 erhalten Pflegebedürftige ein monatliches Pflegegeld bei Demenz. Muss die Pflege in einem späteren Krankheitsstadium durch einen professionellen Pflegedienst übernommen werden oder steht ein Umzug in ein Pflegeheim an, werden die Leistungen der Pflegekasse an die neue Situation angepasst.

    Wann muss man mit Demenz ins Heim?

    2. Ausgangssituation der Pflege bei Demenz – Nicht immer ist es Angehörigen möglich, Pflegebedürftige mit Demenz in der häuslichen Umgebung zu pflegen. Die Pflege ist je nach Ausmaß der Demenzerkrankung sowohl psychisch als auch physisch sehr anstrengend. Sie führt oft zu sozialer Isolation der pflegenden Angehörigen, weil sie die pflegebedürftige Person nicht alleine lassen können und deshalb die Wohnung nur verlassen, wenn die Beaufsichtigung durch Dritte sichergestellt ist. Ist die Belastung der Pflegepersonen (oft Ehepartner bzw. Kinder) zu groß und kann sie auch durch die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten nicht ausreichend reduziert werden, ist ein Umzug in eine stationäre Einrichtung, z.B. ein Pflegeheim, notwendig. Näheres zu Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige unter Demenz > Entlastung Angehöriger und Pflegende Angehörige > Entlastung, Die Entscheidung für ein Pflegeheim ist für viele Angehörige von Menschen mit Demenz ein schwerer Schritt, da neben dem schlechten Gewissen, erkrankte Angehörige “abzuschieben”, viele Ängste und Fragen im Raum stehen:

    Werden Angehörige ausreichend gepflegt? Kann sich das Personal individuell um die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person kümmern? Ist trotz der Demenz noch eine Eingewöhnung im Heim möglich? Wie reagiert die Person mit Demenz auf den Umzug? Wie viel kostet die Unterbringung im Heim? Reicht die Rente dafür aus? Müssen Angehörige zuzahlen? Was bleibt für deren Lebensunterhalt übrig?

    Wie lange kann man einen Demenzkranken zu Hause pflegen?

    Demenz betrifft ältere Menschen auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Tempo. Bei manchen Menschen schreitet die Krankheit schnell voran, bei anderen schreitet sie langsamer voran. Wie lange ein Mensch mit Demenz zu Hause leben kann, hängt stark mit dem Umfang der häuslichen Unterstützung zusammen.

    • Demenzkranke können den Rest ihres Lebens zu Hause verbringen, sofern sie von geschulten und erfahrenen Demenzbetreuern angemessen versorgt werden.
    • Als fortschreitende Hirnerkrankung verschlimmert sich die Demenz mit der Zeit.
    • Eine Heilung ist aktuell nicht möglich, aber im Durchschnitt kann eine Person mit einer Demenzdiagnose mit einer Lebenserwartung von etwa zehn Jahren rechnen.

    Auch hier gibt es Unterschiede in Bezug auf die Lebenserwartung. Manche Menschen leben nach einer Demenzdiagnose noch über 20 Jahre. Demenz ist eine unheilbare Krankheit. Die Gehirnzellen sterben ab, was zu einer Reihe von kognitiven Beeinträchtigungen führt, z.B.

    Wie verändert sich die Persönlichkeit bei Demenz?

    Aggressives Verhalten bei Frontotemporaler Demenz – Auch bei der Frontotemporalen Demenz kann Aggression ein Symptom sein. Betroffene verhalten sich plötzlich anders und ihre Persönlichkeit verändert sich. Sie ziehen sich zurück, interessieren sich nicht mehr für Familie und Hobbys, werden teilnahmslos, antriebslos oder sogar apathisch.

    Welches Obst hilft gegen Demenz?

    Spannend, aber gerade keine Zeit? – 3. Blaubeeren : In einer Harvard-Längsschnittstudie mit 16.000 Krankenschwestern wurde der Verzehr von Beeren, insbesondere Heidelbeeren und Erdbeeren, mit einem geringeren Risiko eines kognitiven Rückgangs in Verbindung gebracht.

    In der Studie hat man schließlich sogar den Schluss gezogen, dass der regelmäßige Verzehr von Beeren einen kognitiven Niedergang um zweieinhalb Jahre verzögert.4. Bohnen : Sie sind reich an Antioxidantien, Phytonährstoffen, pflanzlichem Eiweiß, Eisen und anderen Mineralien. Sie erhöhen nachweislich die Langlebigkeit und verringern das Risiko eines Schlaganfalls (im Übrigen eine der vier häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die etliche Risikofaktoren mit der Demenz gemeinsam haben).

    Bohnen können den Cholesterinspiegel senken und den Blutzuckerspiegel auch noch Stunden nach dem Verzehr regulieren. (In den USA gibt es daher den Begriff „Second Meal Effect”, womit gemeint ist, dass manche Lebensmittel den Blutzucker und das Insulin auch noch während der Folgemahlzeit günstig beeinflussen.) 5.

    Brokkoli : Reich an Lutein und Zeaxanthin, Karotinoiden mit antioxidativer Wirkung. Diese können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und Schäden durch freie Radikale und normale Alterungsprozesse rückgängig machen. Eine große Studie der renommierten Harvard Medical School mit über 13.000 Frauen hat im Übrigen ergeben, dass, wer regelmäßig Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler isst – etwa Brokkoli –, weniger altersbedingten Gedächtnisverlust erleidet.6.

    Gewürze : Gewürze enthalten im Vergleich die meisten Antioxidantien pro Gramm und sind damit bestens geeignet, die natürlichen Entgiftungssysteme des Gehirns zu unterstützen. Gewürze und Kräuter wie Zimt, Nelken, Majoran, Piment, Safran, Muskatnuss, Estragon und andere sollten ein fester Bestandteil unserer Ernährung sein, nicht nur ein gelegentlicher Zusatz.7.

    1. Affee : Das Koffein im Kaffee ist ein Adenosin-Rezeptor-Antagonist, der die Produktion von Acetylcholin, eines bekannten neuroprotektiven Wirkstoffs im Gehirn, stimuliert.
    2. Ebenso enthält er viele Antioxidantien in Form von Polyphenolen und Chlorogensäure.8.
    3. Räuter : Frische oder getrocknete Kräuter wie Koriander, Dill, Rosmarin, Thymian, Oregano, Basilikum, Minze und Petersilie enthalten im Vergleich zu Nüssen und Beeren das Zehnfache an Antioxidantien.

    Schon eine kleine Menge macht sich auf dem Antioxidantienkonto bemerkbar.9. Kurkuma : Curcumin, der Hauptbestandteil des Kurkumas, ist ein antioxidatives, entzündungshemmendes und antiamyloidales Kraftpaket. In Studien an Tieren und Menschen wurde gezeigt, dass Curcumin bei der Reduktion von Beta-Amyloid unmittelbar beteiligt ist.10.

    Wie oft sollte man Demenzkranke besuchen?

    Er orientiert sich nach wie vor nur an dem Angehörigen, der täglich vielleicht für mehrere Stunden zu Besuch kommt. Zudem hängt es vom Krankheitsstadium ab. Ein leicht demenzkranker Mensch realisiert unter Umständen noch gut, dass er täglich Besuch bekommt und er wartet ganz bewusst darauf.

    Was passiert wenn sich ein Mensch nicht wäscht?

    2. Eure Haut kann gereizt reagieren – Wenn ihr euch nicht wascht, sammeln sich Bakterien und Schmutz auf eurer Haut. Diese können zu Hautreizungen und Irritationen, aber auch zu Pickeln führen. Genau aus diesem Grund solltet ihr euch auch regelmäßig abschminken, bevor ihr schlafen geht. Eure Haut wird es euch danken!

    Wie oft sollte man ältere Menschen Duschen?

    Das Wichtigste im Überblick –

    • Bevor mit der Körperwäsche begonnen wird, sollten die Pflegebedürftigen nach ihrem aktuellen Befinden befragt werden, so kann festgestellt werden, ob sie Schmerzen haben und damit, worauf beim nachfolgenden Waschen geachtet werden soll.
    • Senioren frieren schneller als jüngere Menschen. Darum sollte der Raum, wo die Körperwäsche durchgeführt wird, so gut geheizt sein, dass auch entkleidete Menschen die Kälte nicht spüren.
    • Bevor die Senioren mit dem Wasser in Berührung kommen, sollten die Pflegepersonen die Temperatur auf der eigenen Haut testen.
    • Um Verbrühungen zu vermeiden, bieten sich Wascharmaturen und Thermostate mit Temperaturbegrenzer an.
    • Hilfsmittel wie ein Duschhocker oder ein Badewannenlift erleichtern das Waschen von Senioren.
    • Senioren sollten besser täglich geduscht, als wöchentlich gebadet werden. Das schützt die Hauteigenen Feuchtigkeitsbarrieren.

    Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Demenzkranken?

    Demenz: Lebenserwartung – Demenz führt an sich nicht unbedingt zum Tod. Dennoch haben Menschen, die an Demenz erkranken, eine verkürzte Lebenserwartung, Das liegt zum einen daran, dass es den Betroffenen im späteren Verlauf der Krankheit immer schwerer fällt, auf ihre eigene Gesundheit zu achten, Frühwarnzeichen für Erkrankungen wahrzunehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

    • So bleiben oftmals Begleiterkrankungen lange unbehandelt und führen dann zum Tod.
    • Die häufigste Todesursache bei Menschen mit Demenz ist die Lungenentzündung (Pneumonie).
    • 10) Das hat zwei Gründe: Zum einen schwächt eine fortgeschrittene Demenz das Immunsystem.
    • Man ist dann anfälliger für Infektionskrankheiten.

    Zum anderen bereitet der Vorgang des Kauens und Schluckens in diesem Stadium große Probleme ( Schluckstörungen ). Das hat zur Folge, dass oftmals Nahrung in die Luftröhre und in die Lunge gelangt, die sich dort entzündet. Durchschnittliche Lebenserwartung bei Demenz:

    • Alzheimer: 1,5 bis 8,5 Jahre ab der Diagnose (11)
    • Vaskuläre Demenz: 1,4 bis 6 Jahre ab der Diagnose (12)
    • Lewy-Körper-Demenz: 6 bis 12 Jahre ab den ersten Symptomen (13)
    • Frontotemporale Demenz: 8 Jahre ab den ersten Symptomen (14)
    • Parkinson-Demenz: Dazu stehen keine verlässlichen Daten zur Verfügung.

    Bitte beachten Sie, dass die Lebenserwartung im Einzelfall stark von den Durchschnittswerten abweichen kann. Manche Menschen leben mehr als 20 Jahre mit einer Demenzerkrankung.

    Wann muss ein demenzkranker ins Heim mit?

    2. Ausgangssituation der Pflege bei Demenz – Nicht immer ist es Angehörigen möglich, Pflegebedürftige mit Demenz in der häuslichen Umgebung zu pflegen. Die Pflege ist je nach Ausmaß der Demenzerkrankung sowohl psychisch als auch physisch sehr anstrengend. Sie führt oft zu sozialer Isolation der pflegenden Angehörigen, weil sie die pflegebedürftige Person nicht alleine lassen können und deshalb die Wohnung nur verlassen, wenn die Beaufsichtigung durch Dritte sichergestellt ist. Ist die Belastung der Pflegepersonen (oft Ehepartner bzw. Kinder) zu groß und kann sie auch durch die Inanspruchnahme von Entlastungsmöglichkeiten nicht ausreichend reduziert werden, ist ein Umzug in eine stationäre Einrichtung, z.B. ein Pflegeheim, notwendig. Näheres zu Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige unter Demenz > Entlastung Angehöriger und Pflegende Angehörige > Entlastung, Die Entscheidung für ein Pflegeheim ist für viele Angehörige von Menschen mit Demenz ein schwerer Schritt, da neben dem schlechten Gewissen, erkrankte Angehörige “abzuschieben”, viele Ängste und Fragen im Raum stehen:

    Werden Angehörige ausreichend gepflegt? Kann sich das Personal individuell um die Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person kümmern? Ist trotz der Demenz noch eine Eingewöhnung im Heim möglich? Wie reagiert die Person mit Demenz auf den Umzug? Wie viel kostet die Unterbringung im Heim? Reicht die Rente dafür aus? Müssen Angehörige zuzahlen? Was bleibt für deren Lebensunterhalt übrig?